Tiermodelle

In der Adipositasforschung sind Modelltiere seit der Entdeckung des Fettgewebshormons Leptin wichtig. Ein Ziel der der Nachwuchsforschungsgruppe "Tiermodelle" ist es, Gene zu identifizieren, die mit Adipositas assoziiert sind.

Modelltiere Maus
(Foto: flickr/ErnestFigueras)

Die Ursachen und Auswirkungen krankhaften Übergewichts sind vielfältig. Die genetische Analyse beim Menschen ist schwierig wegen dieser klinischen Vielfalt. Erschwerend für eine genetische Analyse ist auch, dass bei Adipositas und Adipositas-assoziierten Erkrankungen verschiedene Gene eine Rolle spielen und eine große genetische Unterschiedlichkeit (Heterogenität) und variierende Umwelteinflüsse beim Menschen vorliegen. Mit Hilfe von Modelltieren wie Mäusen oder Ratten können die Umweltkomponenten standardisiert und die genetische Heterogenität mittels Inzucht (kongene Tierstämme) minimiert werden.

Wissenschaftliche Schwerpunkte der Nachwuchsforschungsgruppe

  • Identifizierung neuer Gene, die mit Adipositas bzw. Schlankheit assoziiert sind (Kandidaten-Gene). Dafür werden Rückkreuzungsstrategien zwischen Adipositas-resistenten und Adipositas-anfälligen Tierstämmen genutzt und auch genetisch veränderte (kongene) Stämme etabliert.
  • Erzeugung (Generation) und phänotypische Charakterisierung von knockout und transgenen Stämmen. (Knockout bedeutet, dass gezielt Gene deaktiviert wurden, bei transgenen Stämmen wird ein fremdes Gen eingeschleust.)
  • Identifizierung neuer Mechanismen, die vor Adipositas und deren Begleiterkrankungen schützen können (wie z. B. die Autophagie im Fettgewebe, also der Abbau von Zellbestandteilen in der Fettzelle)
  • Untersuchung wie biologischen Tagesrhythmen eine Adipositasentwicklung beeinflussen
  • Testen von neuen Peptidhormonen im Hinblick auf Sättigung im Tiermodell und Behandlung
  • Langlebigkeit von Mausstämmen unter verschiedenen Fütterungen

Weiterhin führt die Forschungsgruppe regelmäßig für die Teilnehmer der Qualifizierungsprogramme für Nachwuchswissenschaftler (MD pro 1, MD pro 2) sowie für PhD Doktoranden ein Training zum praktischen Umgang mit Versuchstieren nach tierschutzrechtlichen Vorgaben durch. Die Leiterin der Nachwuchsforschungsgruppe "Tiermodelle" ist Dr. Nora Klöting.

Laufzeit:  2010 - 2015

PD Dr. rer. med. Nora Klöting

Core Unit "Tiermodelle bei Adipositas"
Mitglied: Nachwuchskommission
Projektleitung

+49 341 97-13401

nora [dot] kloeting [at] medizin [dot] uni-leipzig [dot] de