Einstellungen von Menschen in Gesundheitsberufen zur bariatrischen Chirurgie – Identifikation von Hürden zur Überweisung durch Hausärzte und andere Berufsgruppen (Prof. Dr. Steffi G. Riedel-Heller, abgeschlossen)
Diese Studie untersucht Wissen und Einstellungen von fünf verschiedenen Behandlergruppen im Gesundheitssystem (Hausärzte, Internisten, Orthopäden, Pädiater, Diätfachkräfte) zu den beiden Wegen der Gewichtsreduktion: zu Veränderungen des Lebensstils und zur Adipositaschirurgie. Zusätzlich werden Einstellungen zu adipösen Patienten im Allgemeinen erfasst. Die Ergebnisse aus diesen Erhebungen sollen in eine Broschüre einfließen, die Behandler in ihrer Arbeit mit adipösen Menschen unterstützt.
Laufzeit: 01.02.2014 - 30.04.2015
Beschreibung des Forschungsprojekts
Übergewicht und Adipositas sind häufig und es scheint unerlässlich, Akteure des Gesundheitssystems in die Beratung bei Übergewicht einzubinden und ggf. die Überweisung zu spezialisierten Fachkräften zu fördern. Schon ein moderater Gewichtsverlust von 10% des Körpergewichts führt zu einer Reduktion von Komorbiditäten. Um eine Gewichtsreduktion zu erreichen, können zwei Interventionsstrategien herangezogen werden: a) konservative Maßnahmen (lebensstil-basiert) und b) invasive Maßnahmen(pharmazeutisch und operativ). Da die Mehrheit der betroffenen Übergewichtigen ihren Hausarzt oder Diätfachkräfte bezüglich ihres Gewichtsproblems konsultieren würden, ist es von besonderem Interesse, die Einstellungen und Meinungen dieser Akteure zum Fokus der Forschung zu machen. Das Wissen über und die Einstellungen zu den beschriebenen Interventionsstrategien könnten beeinflussen, wie und auf welche Art und Weise die Akteure ihre Patienten beraten und weitervermitteln. Bisher gibt es nur wenige Studien aus den USA, die zeigen konnten, dass Menschen in Gesundheitsberufen die Effekte von lebensstilbasierten Interventionen überschätzen und Vor- und Nachteile von bariatrischer Chirurgie kontrovers diskutiert werden. Es ist notwendig Hürden und Hindernisse zu erfassen, die dazu führen, dass adipöse Patienten von Fachkräften zu spät oder gar nicht an Spezialisten überwiesen werden. Diese Studie untersucht Wissen und Einstellungen fünf verschiedener Gruppen von Akteuren im Gesundheitssystem (Hausärzte, Internisten, Orthopäden, Pädiater und Diätfachkräfte) hinsichtlich lebensstil-basierter Maßnahmen und bariatrischer Chirurgie. Außerdem werden Einstellungen zu adipösen Patienten im Allgemeinen erfasst. Es werden Fragebögen an die niedergelassenen Fachkräfte versandt, um n=100 pro Gruppe, d.h.insgesamt n=500 Teilnehmer, zu erreichen. Die Ergebnisse der Erhebung werden genutzt, um eine Broschüre zu entwickeln, die sich konkret auf die Umsetzung evidenzbasierter Leitlinienempfehlungen zu Behandlung und Überweisung konzentriert.